Eine Kirche voller Kunstschätze

Der 800 Jahre alte Dom zu Linköping steht auf einem bescheidenen Platz mit niedrigen Bäumen. Mit ihrem 107 m hohen Turm ist die Kirche überall in der ganzen Stadt zu sehen. Das ganz Besondere an dieser Kirche ist, dass sie nicht nur Gott geweiht ist, sondern zusätzlich auch prächtige Kunstschätze beherbergt. Eines der Kunstwerke ist ein Triptychon des holländischen Malers Maarten van Heemskerck aus dem 16. Jh.

Kunst & Kultur
Der „Baum des Lebens“ im Dom zu Linköping

Der „Baum des Lebens“ im Dom zu Linköping

Ein „Baum des Lebens“ im Innenraum der Kirche

Wenn Sie in den gewissermaßen nüchternen Bau der Kirche mit hohem Gewölbe eintreten, dann schauen Sie sich das Kunstwerk auf der linken Seite an: Der schlanke „Baum des Lebens“ aus Silber, Gold und Glas ist den Künstlern Carl-Gustav Jansson, Jan Ostwald und Torbjorn Vogt zu verdanken. Besonders prächtig ist das Werk bei Nacht, wenn das flackernde Kerzenlicht in den 150 Blättern und verschiedenen Früchten – einer Anspielung auf die verschiedenen inneren Werte – reflektiert. Im Jahr 2010 wurde die Kirche durch den Buntglaskünstler Brian Clarke weiter verschönert, indem in der Nähe des Altars einige leuchtend bunte Fenster hinzugefügt wurden. Wenn das Licht durch die Fenster scheint, dann werfen die Buntglasfenster alle Farben des Regenbogens auf die Wände des Innenraums der Kirche. Der Künstler ist der Überzeugung, dass sein Buntglas die menschliche Seite des Besuchers der Kirche hervortreten lässt. Clarke ist keineswegs ein unbekannter Künstler; seine Buntglaswerke sind in aller Welt zu sehen, und zu seinen persönlichen Freunden zählen keine Geringeren als Mick Jagger und Paul McCartney.

Triptychon des holländischen Malers Maarten van Heemskerck aus dem 16. Jh.

Triptychon des holländischen Malers Maarten van Heemskerck aus dem 16. Jh.

Holländische Kunst im Dom

Der Dom beherbergt ein Triptychon des holländischen Malers Maarten van Heemskerck (1498-1574). Van Heemskerck widmete sich vornehmlich der Malerei von Porträts und religiösen Bildern. Eine Zeit lang war er im Haarlemer Studio des berühmten Malers Jan van Scorel tätig. Nachdem er seine Lehre bei Van Scorel beendet hatte, unternahm Van Heemskerck eine Reise nach Italien, wo er von 1532 bis 1536 lebte. Auch wenn diese Zeit seinen Stil deutlich beeinflusst hatte, so vergaß er dennoch niemals seine holländischen Wurzeln. 40 Jahre lang hing das Triptychon von Alkmaar in einer holländischen Kirche, bis der schwedische König Johan III. es für den Dom erwarb. Das Kunstwerk ist 5,70 m hoch und ausgeklappt 8 m breit.

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