Rebellisches Breslau

Kopfsteingepflasterte Gassen mit barocken Häusern, die zu großen Plätzen führen, wo die Gaslaternen noch jeden Abend von Hand angezündet werden … in der Innenstadt wähnen sich Besucher um Jahrhunderte zurückversetzt. Doch außerhalb der Altstadt pulsiert das moderne Leben. Eine lebendige Studentenstadt mit Kulturfestivals, kreativen Brutstätten und alternativer Kunst. Wir präsentieren Ihnen Krakaus rebellische Schwester.

Kunst & Kultur
The gnome is the symbol of Wrocław - WRO

Reanimierung der Kultur und Straßenkunst

Das Zentrum für die Reanimierung der Kultur CRK liegt inmitten trostloser Mietskasernen und ist das schlagende Herz der Hausbesetzerszene. Hier werden Konzerte und Theatervorstellungen geboten, Installationen aufgebaut und allerlei anarchistische Events organisiert. Es ist auch ein Paradies für Streetart-Fans, genau wie der umliegende Stadtteil Nadodrze, der schwer im Kommen ist. Starten Sie Ihre Tour beim riesigen Wandgemälde Tor nach Nadodrze und spazieren Sie mit dem kostenlosen In Your Pocket-Führer von Breslau entlang der Wandmalereien – Straßenkunstwerke sind auf der Karte mit einem Sprühdosensymbol markiert. Foto: Michał Węgrzyn - Wikimedia Commons

Bronze gnome sculptures - small - WRO

Bronzene Zwerge als Sehenswürdigkeit

Inspiriert durch die Amsterdamer Provo- und Kabouterbewegung (niederländische Protestbewegungen – kabouter bedeutet so viel wie Kobold, Wichtel, Zwerg) in den 1960er- und 1970er-Jahren, entstand in Breslau in den 1980er-Jahren die Orange Alternative. Diese antikommunistische Protestgruppe malte humoristische Slogans und Zwerge an die Wände und organisierte Happenings, zum Beispiel den Zwergenmarsch im Jahr 1988 mit 15.000 Teilnehmern. Der Zwerg entwickelte sich zu Breslaus Wahrzeichen und seit 2001 werden hier und dort Bronzestatuetten aufgestellt. Hunderte sind es mittlerweile. Sie sind eine Attraktion für sich und haben ihre eigene Website.

Special courtyard: Neon Side Gallery - WRO

Freilichtmuseum für Neonwerbung.

Einst dominierten kolossale, farbenfrohe und grell blinkende Neonreklamen das Straßenbild der Großstadt. Doch die Leuchtstoffröhren sind selten geworden. Ein Breslauer Bürger beschloss, die größtenteils aus der sozialistischen Zeit stammenden Neonreklamen zu retten. In einem Innenhof zwischen den Straßen Ruska und Antoniego, wo die Firma Reklama sie einst herstellte, stellte er die Neonreklamen auf. Das Ergebnis ist ein wunderbares und ein wenig seltsames Open-Air-Museum. Am besten gehen Sie abends hin, wenn alles leuchtet. Trinken Sie etwas im Club Surowiec. Foto: Maciek16180 - Wikimedia Commons

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