Eine jahrhundertelange Geschichte an einem Platz

Das ‚Hippodrom‘ befindet sich zeit seiner Geschichte in einer sehr prominenten Lage von Istanbul. Viele Jahrhundert lang wurden die sehr beliebten Pferderennen hier abgehalten. Bis zum heutigen Tage bezeichnen die Türken diesen Platz als ‚Pferdeplatz‘ (At Meydani), auch wenn er heute nichts mehr mit Pferden zu tun hat. Heute ist der Platz ein beliebter Treffpunkt für die Bewohner Istanbuls und ein vielbesuchtes Touristenziel.

Kunst & Kultur
Der Kaiser Wilhelm II.-Brunnen

Der Kaiser Wilhelm II.-Brunnen

Eine Reise durch die Geschichte

Das Hippodrom mit seinen Objekten aus verschiedenen Perioden ist fast ein lebendiges Geschichtsbuch. Die Schlangensäule, die etwa auf das Jahr 500 v. Chr. zurückgeht, ist eine Skulptur aus drei ineinander verschlungenen Schlangen. In der Nähe steht der noch ältere ägyptische Obelisk aus dem Jahre 1500 v. Chr.; diesen Obelisk hatte der römische Kaiser Konstantin in das einstige Konstantinopel mitgebracht. Ein Monument aus jüngerer Zeit, am Rande des Platzes, ist der von Kaiser Wilhelm II. gestiftete Brunnen bei einem Besuch der Stadt im Jahre 1898.

Der verborgene Schatz des Hippodroms

Um alle Geheimnisse des Hippodroms zu ergründen, müssen Sie sprichwörtlich in die Tiefe gehen: Unter dem weitläufigen Platz befindet sich ein riesiger Wasserspeicher, der den Palast von Kaiser Justinian ab dem Jahr 532 mit Frischwasser versorgte. Steigen Sie die 52 Stufen in die Basilika-Zisterne hinab: Dieses ist ein Gewölbekeller mit 336 neun Meter hohen Marmorsäulen entsprechend der Größe eines Fußballplatzes. Diese einzigartige Konstruktion ist ein Beweis für den Erfindergeist der Baumeister des byzantinischen Reiches. Der Yerebatan Sarnici, wie die Türken ihn nennen, hat ein Fassungsvermögen von 80.000 Kubikmetern Wasser. Nach dem Untergang des byzantinischen Reiches war dieser Wasserspeicher viele Jahrhunderte lang völlig in Vergessenheit geraten, bis ein Franzose diese einzigartige Konstruktion im Jahre 1545 wiederentdeckte. Er hatte bemerkt, wie die Bewohner der Stadt Eimer durch ein Loch im Boden hinabließen, um frisches Wasser heraufzuholen, wobei sie auch bisweilen Fische in ihren Eimern hatten. Nehmen Sie die Geschichte bei einem Besuch dieser eindrucksvollen und herrlich erleuchteten unterirdischen Anlage ganz in sich auf und spazieren Sie über die steinernen Fußwege.

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