Kontinuierliche Improvisation
Weil Gaudí während des Baus seiner „Sagrada Família“ kontinuierlich improvisierte, gibt es nur sehr wenige exakte Pläne und Maßstabmodelle der Basilika. Nichtsdestotrotz haben heutige Architekten eine recht genaue Vorstellung von Gaudís Absichten. Sollte die „Sagrada Família“ jemals vollendet werden, so hätte sie nicht weniger als 18 Türme! Die vier Türme an einer jeden der drei Fassaden, die eine Höhe von 90 m bis 120 m erreichen, symbolisieren die zwölf Apostel. Weitere vier Türme repräsentieren die vier Evangelisten; diese Türme sind rund um den größten Turm mit einer Höhe von 170 m, der Jesus Christus geweiht ist, angeordnet. Der letzte Turm, der Jungfrau Maria geweiht, wird über der halbkreisförmigen Nische errichtet.
Die Krypta von Gaudí
Nach dem Tode Gaudís wurde der Bau der Basilika aufgrund mangelnder finanzieller Mittel und des Spanischen Bürgerkriegs ernsthaft verzögert. Erst Mitte der 50er Jahre wurde die Bautätigkeit wieder beschleunigt. Im Jahr 2000 wurde schließlich das Dach auf das Langhaus aufgesetzt. Gegenwärtig wird hauptsächlich an ihrem Langhaus und an ihrer Hauptfassade gebaut. Auch wenn die „Sagrada Família“ noch lange nicht vollendet ist, so sind die Basilika selbst, die Krypta und das Museum für Besucher geöffnet. Und wer keine Höhen- oder Platzangst hat, der kann auch ihre Türme besteigen! Nehmen Sie einen Aufzug oder gehen Sie die lange Wendeltreppe bis ganz nach oben hinauf, um eine grandiose Aussicht über die Stadt Barcelona zu genießen! Bei Nacht ist die „Sagrada Família“ prächtig angestrahlt, sodass ihre kantigen Baumaterialien noch deutlicher in Erscheinung treten, um so zu veranschaulichen, warum es heißt, dass die Kirche „aus Knochen gebaut“ ist.