Das pulsierende Herz der Altstadt

Öffentliche Hinrichtungen, Stierkämpfe und Aristokraten-Duelle: Die rechteckige Plaza Mayor war in der Vergangenheit Schauplatz von fast jedem denkbaren blutigen Ritual. Heute ist sie ein friedlicher Platz, ein Platz voller Geschäfte und Straßencafés. Sie ist das pulsierende Herz des ältesten Teils der Stadt, des Viertels von Madrid de los Austrias, das im 16. Jh. unter den Habsburgern erbaut wurde.

Kunst & Kultur

Die Geschichte der Plaza Mayor

Es begann mit einem bescheidenen Markt an derselben Stelle außerhalb der Stadtmauern im Mittelalter. Zu jener Zeit trug der Platz den Namen Plaza del Arrabal, und im weiteren Verlauf der verschiedenen Phasen seiner Geschichte hieß er auch Plaza de la Constitución, Plaza Real und Plaza de la República. Dennoch war er bei den Einheimischen von jeher als die Plaza Mayor, der Hauptplatz, bekannt. Der Habsburger-König Philipp der Schöne hatte ihn für eine Schande gehalten, und so hatte er den Hofarchitekten Juan de Herrera mit dem Umbau und der Restaurierung des gesamten Platzes beauftragt; die reich mit Fresken verzierte Casa de la Panadería (das Bäckerhaus), das als erstes an dem neuen Platz errichtet worden war, war beim großen Brand von 1790, dem letzten einer Reihe von Großbränden, verschont geblieben, und dann erhielt der Platz seine heutige Form. So ist die Plaza Mayor heute ein rechteckiger Platz mit Toren auf jeder Seite und jeweils zwei hoch aufragenden Türmen, die sich zu beiden Seiten gegenüberstehen. Der Platz ist auf allen Seiten von ockerroten vierstöckigen Wohngebäuden umgeben. Von einem der 237 Balkone mit schmiedeeisernen Geländern konnten die Bewohner von Madrid auch die öffentlichen Hinrichtungen und Stierkämpfe beobachten.

Essen und Trinken auf der Plaza Mayor

Die Plaza Mayor ist eine beliebte Sehenswürdigkeit, die täglich Tausende von Besuchern anzieht. Viele kommen, um den majestätischen Charakter dieses historischen Platzes zu bewundern, aber auch um in einem der sonnigen Cafés auf dem Platz eine Milchkaffee (café con leche) oder einen Teller Tapas zu genießen. Gewiss, die Cafés sind eher auf die Touristen ausgerichtet, doch die Kneipen und Restaurants nur ein paar Schritte weiter haben nach wie vor ihren recht typischen Charakter beibehalten. So ist das Mesón de la Guitarra sehr für ein Glas gekühlten Wein oder einen Krug Sangria zu empfehlen, während im Museo del Jamon erfrischende kalte Biere und iberische Schinkenbrote serviert werden; das Mesón del Champiñón hingegen bietet eine vielfältige Auswahl an Tapas an, die köstliche Gaumenfreuden sind.

Reiseführer ansehen Flug buchen

Verwandte Artikel